Klein, aber fein

Regionalschau Sachsen/ Thüringen

…so hätte das Motto auf der Einladung zur diesjährigen IG Welsh Regionalschau Sachsen/Thüringen auch lauten können!

Diese fand am 02.07.2023 in 08107 Hartmannsdorf OT Giegengrün, auf der wunderbar hergerichteten Anlage des Landwirtschafts- und Pferdezuchtbetrieb Müller Inh. Anett Herget statt.

Als Richter konnte Herr Uwe Rosenthal gewonnen werden, der seine Rangierung Publikum und Teilnehmern kurz und gut erklärte, was seine Beurteilung immer nachvollziehbar machte.

Für den 1. Teil der Zuchtschau wurden etwas mehr als 30 Welsh-Ponys und Cobs der Sektionen A – D, sowie Welsh PB genannt, von denen auch fast alle aufgetrieben wurden.

Hier bestätigten die bereits erfolgreich vorgestellten Pferde Ihre Qualität aufs Neue.

Allen voran die erst 3-jährige Welsh D Stute, Trevallion S Princess  Polly (V: Trevallion Ritz, VdM: Trevallion Hooch), welche bereits auf der Internationalen Welsh Schau 2022 in Aachen die Klasse der 2-Jährigen gewann und sich diesmal, in einem packenden Finish, den Tagessieg holte. Die mit sehr ordentlichen Bewegungen und einem bestechenden Rassetype aufwartende Stute stammt ursprünglich von einem der erfolgreichsten Gestüte in Wales, lebt mittlerweile in Tschechien und wurde von ihrem Besitzer, Ondra Bláha, auch hier wieder sehr professionell vorgestellt. Von sehr guter Qualität war die ebenfalls erst 3-jährige Welsh A Stute, Fritzi (V: Cascob Dynamik, VdM: Friars Rebel), welche erst vor wenigen Wochen in Wolfersdorf, auf dem Sächsisch-Thüringischen Stutenchampionat, Siegerstute wurde und auch hier von Ihrer Besitzerin, Anika Baumgarten, hervorragend präsentiert wurde. Der Richter belohnte dies mit dem Klassen-, Sektions- und Tagesreservesieg.

Der Reservesieg der Welsh A ging an die ebenfalls aus dem Besitz von Anika Baumgarten stammende Stute Friars Roxy. Bei den Welsh B siegte, leider außer Konkurrenz, die 3-Jährige Stute Charle´ne aus der Zucht und dem Besitz der Familie Beermann. Bei den Welsh C siegte die 19 Jährige Stute Brynmeillion Georgie Girl, den Reservesieg holte sich Nebo Rhian. Beide Stuten stammen aus Britischer Zucht. Die Reserve der Welsh D ging an den ebenfalls in GB gezogenen Hengst, Gwilymparc The Gigalo. Der mit sehr spektakulären Trabbewegungen aufwartende Hengst war seinerzeit Siegerhengst der Mitteldeutschen Frühjahrskörung 2018 in Prussendorf und wurde Anfang diesen Jahres, auf der Grünen Woche in Berlin, schon sehr erfolgreich vorgestellt. Bei den Fohlen gewann die Welsh A Palominostute Peterbach´s Romy, diese überzeugte mit großem Charme und viel Bewegungsqualität. Reservesiegerfohlen wurde ein Welsh PB (mind. 12,5% Welsh-Anteil) aus der Zucht von Fam. Böhnisch, Vater ist der aktuell im Landgestüt Moritzburg aufgestellte und gerade mit Laura Casper bei den Sächsischen Meisterschaften in Burgstädt startende DR Hengst, Der kleine Leonardo P.

Im nach der Mittagspause anschließenden 2. Teil, dem „Sport“, konnte das interessierte und auch sehr ordentlich vertretene Publikum, die vielfältigen Einsatzmöglichkeiten der Welshponys erleben. In der Führzügelklasse, in der die Kleinsten ihr Können unter Beweis stellten, waren erwartungsgemäß auch die kleinsten Rassevertreter, die Welsh A´s, zahlenmäßig am stärksten vertreten. Neben den reiterlichen Einwirkungen zählt hier ja auch der harmonische Gesamteindruck, inklusive einem passenden Größenverhältnis von Reiter und Pferd. Hierfür sind die Welsh A´s, mit einem Stockmaß bis 1,22m, eben sehr gut geeignet.

Das Hunterspringen der Kat. I gewann Denise Häbich auf Coco Chanel (Welsh D, V: Neuaddparc Black Diamant, VdM: Llaun Braint Euros), vor Katharina Höninger auf Dillyn Black Pearl (Welsh D, V: Neuaddpark Black Diamant, VdM: Tyngwndwn Black Magic).

In der nachfolgenden Sattelklasse, wurden die Welsh Cobs und Welsh PB dem Publikum und Richter in Hinsicht auf die Reiteignung vorgestellt. Wir hatten uns entschieden die Sattelklasse mit Fremdreitertest durchzuführen. Somit begann die Prüfung mit der Vorstellung aller Ponys im Pulk. An den Tempiwechseln und Überholmanövern hatte das Publikum sichtlich Freude. Im 2. Teil wurde jedes Pony einzeln von seinem Reiter, auf beiden Händen und in allen Grundgangarten vorgestellt.

Daran anschließend wurden die Ponys noch einzeln, von einem Fremdreiter getestet, dessen Beurteilung ebenfalls in die abschließende Bewertung einfloss.

Hier waren sich Publikum, Fremdreiter und Richter in ihrem Urteil einig und sahen den 10-jährigen Hengst, Gwilymparc The Gigalo, erneut vorne. Neben seiner Bewegungsqualität, konnte er hier auch mit seiner guten Rittigkeit überzeugen.

Richtig rasant und vom Publikum am lautesten gefeiert, wurde das abschließende Hindernisfahren. Hier machte Lokalmatador David Herget den Anfang und zeigte allen, wie man das Wasserhindernis im Obstgarten spektakulär und schnell meistert. Alternativ konnte auch ein zusätzliches Hindernis mit Zeitaufschlag umfahren werden, wovon einige Gespanne Gebrauch machten. Schnellster, und damit Sieger, war Gerhard Dietzsch mit seinem Welsh A/C-Gespann, der durch seine Manöver die mitfiebernden Zuschauer ordentlich einnebelte und dem Platzwart ein paar Überstunden eingebrockt haben dürfte.

Wer es bis dahin, auf Grund der spannenden Wettbewerbe, noch nicht zum Imbiss geschafft hatte, konnte das anschließend in Ruhe tun. Die von den Mitgliedern des Reit- und Fahrverein Giegengrün e. V. liebevoll gebackenen Köstlichkeiten machten die Veranstaltung auch kulinarisch zu einem Erlebnis und gute Vorsätze zunichte (Erdbeersahnetorte!).

Danke auch an alle hier nicht namentlich erwähnten Helfer und den Sponsoren, ohne die so eine Veranstaltung nicht hätte stattfinden können!

ErgebnisseText: Carsten Werner und Samantha Weller, Fotos: Frederike Rosenthal